Montag, 11. April 2016

REZENSION - Ziemlich gute Gründe am leben zu bleiben



Titel: Ziemlich gute Gründe am leben zu bleiben
Autor: Matt Haig
Verlag: dtv
Einband: Gebundene Ausgabe
Seitenanzahl: 304
Preis: ca. € (D)
Alter: ab 16 Jahren
Reihe: ---

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Ein Buch, das es eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn mit gerade mal 24 Jahren wird Matt Haig von einer lebensbedrohlichen Krankheit überfallen, von der er bis dahin kaum etwas wusste: einer schweren Depression. Es geschieht auf eine physisch dramatische Art und Weise, die ihn buchstäblich an den Rand des Abgrunds bringt. Dieses Buch beschreibt, wie er allmählich die zerstörerische Krankheit besiegt und langsam ins Leben zurückfindet.

Meine insgesamte Meinung zu dem Buch ist sehr Zwiegestalten, ich weiß bin jetzt noch nicht so richtig, was ich davon halten soll. Das Cover finde ich sehr schön gestaltet, besonders die Schlichtheit mag ich gerne und mit der Schrift in Regenbogenfarben strahlt es nicht nur eine gewisse Schwere sondern auch Hoffnung aus. Ich fand, der Klappentext des Buches klang wirklich besonders und auch nach einer guten Erzählung zu einem wichtigen Thema in unserer Gesellschaft, deshalb wollte ich es auch unbedingt lesen. Als ich dann anfing zu lesen war ich zunächst absolut fasziniert und begeistert wie es dem Autor gelungen ist, die schwierigen und nicht fassbaren Gedanken und Gefühle eines depressiven Menschen in Worte zu fassen. Plötzlich wurden diese Gefühle anschaulicher. Das Buch ist in fünf Abschnitte gegliedert: Fallen, Landen, Aufstehen, Leben und Sein. Den ersten Abschnitt fand ich toll, er hat mich gefesselt und mich neugierig gemacht auf mehr. Die Beschreibungen waren authentisch und aussagekräftig. Der Schreibstil sehr schön, aber in meinen Augen doch um einiges anspruchsvoller als in den meisten anderen Büchern, weshalb das Buch definitiv keine leichte Kost für mich darstellte. Den zweiten Abschnitt mochte ich auch noch zum Großteil, zwar fand ich ihn nicht ganz so toll wie den ersten, aber die Seiten flogen immer noch nur so dahin. Dies änderte sich dann im dritten Abschnitt schlagartig. Von diesem Moment an musste ich mich beinahe durch das Buch hindurch kämpfen, ich hatte keine Lust weiterzulesen und zum Teil kam das Gefühl auf, einen nicht besonders guten Ratgeber zum Thema Depressionen in der Hand zu halten. Das fand ich unglaublich schade, denn was mich zu Beginn begeistern konnte schlug nun ins Gegenteil um. Alles war sehr langatmig und wirkte in die Länge gezogen, was nicht an der Handlung bzw. der Geschichte an sich lag - diese möchte und kann ich nicht bewerten, da sie auf einer wahren Begebenheit beruht und wahre Geschichten kann man nun einmal nicht beurteilen - sondern auch am Schreibstil und der Art der Beschreibungen, welche mir irgendwann zu auseinandergenommen vorkamen. Zu meiner Erleichterung wurde es im Laufe der nächsten beiden Abschnitte dann wieder deutlich besser. Es gab einige Bausteine im Buch, die ich sehr schön fand wie zum Beispiel eine Passage im Text, in dem Gründe zu Leben von verschiedenen Menschen standen. Solche Elemente fand ich richtig toll und besonders die Liste mit den Dingen, die Matt Haig inzwischen Freude bereitet haben hat es mir angetan. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gut gefallen und ich kann mir auch vorstellen, dass es den einen oder anderen zum Nachdenken über das eigene Leben verleiten wird, aber dennoch hatte ich mir ein wenig mehr davon erhofft. Somit kann ich leider nicht sagen, dass das Buch meine Erwartungen erfüllt hat, aber es war eine gute Erfahrung die Geschichte zu lesen. Empfehlen kann ich es denjenigen, die gerne mal etwas schwerere Kost lesen und sich für das Thema Depression interessieren, wobei mich das Buch definitiv nicht überzeugen konnte (obwohl ich zu denjenigen gehöre). Wer allerdings ein Buch sucht, das sich nicht beiseite legen lässt, wird wohl eher nicht zufrieden gestellt werden, denn an einigen Stellen musste ich mich wirklich durchkämpfen. 



2,5 von 5 


Danke an LovelyBooks und den Verlag für die Bereitstellung dieses Buches! 

1 Kommentar:

  1. Hallo Livi,

    Schade, dass dir das Buch nicht so gut gefallen hat, wie du es dir erhofft hast.
    Ich habe auch überlegen, das Buch zu lesen, ich finde, dass psychiche Erkrankungen generell ein interessantes Thema sind, denn ich selbst habe auch die ein oder andere Person in meinem Umfeld, die mit Depressionen zu kämpfen hat oder hatte.
    Ich denke nun aber nicht, dass das Buch etwas für mich sein wird - Aber wer weiß, vielleicht werde ich in der Bibliothek mal reinlesen und schauen, inwieweit es mich überzeugen wird. :)

    Liebe Grüße,
    Laura

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